Der Kalkbrand 2020 Beginnt!

Tag 1 und 2: Steine Sammeln

Im idyllischen Val Trigl findet die erste Etappe des Kalkbrandes statt: das Sammeln der Steine, die gebrannt werden. Verwendet wird Dolomitkalkstein. Dabei handelt es sich um einen unverarbeiteten Rohstoff der  Natur. 

Mit einer Gruppe Freiwilliger wurden insgesamt 20 Tonnen Steine von Hand eingesammelt. 

Nicht jeder Stein ist für das Kalkbrennen, zum Aufbauen von Mauern und Gewölbe im Kalkofen geeignet.  Die Steine wurden sorgfältig ausgewählt. Dabei ist eine längliche Form wichtig, damit die Kalksteine so gemauert werden können, dass die Luft gut zirkuliert. Auch auf die Struktur und Homogenität wird geachtet für ein reineres Endprodukt. 

Die schönsten Steine wurden mit prüfendem Blick ausgesucht und von Hand zu Hand zur Mulde weitergegeben. Die gemeinschaftliche Zusammenarbeit machte es möglich innert 1.5 Tagen die 20 Tonnen zusammenzutragen.

Waren die Steine kleiner, 1-10 kg, konnte sich eine schwungvolle Bewebungsroutine entwickeln. Grössere Steine, bis zu 35-40 kg, forderten einiges an Muskelkraft. 

Als Glied in der menschlichen Förderkette konnte man sich über sichtbare und stetige Erfolge freuen.

Es ist Knochenarbeit und bedenkt man wie Steine früher gesammelt und transportiert werden konnten, versteht man wieso es so viele Kalköfen gibt. Der Kalkofen wurde nahe am Ort der Rohstoffe gebaut. Nach dem Brand wiegt der Branntkalk ungefähr 40% weniger als der ursprüngliche Kalkstein und verliert auch etwa an 20% an Volumen. Branntkalk ist somit einfacher zu transportieren als die ungebrannten Steine.  

Die zwei gefüllten Mulden, jede mit einem Inhalt von 10 Tonnen Steine, wurden zum nahen gelegenen Kalkofen (Chalchera Stella) bei Sur En da Sent gebracht.

 Als nächstes wird der Kalkofen gereinigt. Die gesammelten Steine werden nach Grösse sortiert, damit in der Reihenfolge von gross zu klein die Steine im Ofen aufgemauert und eingefüllt werden können.

Fotos: Christoph Stahel