KALKOFENWANDERUNG VAL D'UINA

Sur En da Sent hat eine Vorindustrielle Vergangenheit. Vom Dorf bis weit hinein ins wild romantische Uina Tal gab es früher bis zu 13 Kalköfen. Das Dorf am Fluss hatte Mitte dem 19 J.H, wirtschaftliche Bedeutung und befand sich an einer wichtigen Handelsroute. Es gab nicht nur Kalköfen, sondern auch eine Sägerei, ein Zapfenfabrik für die Forstwirtschaft, eine Mühle und sogar ein Zollhaus. Mit Beat Hoffman vom Kulturarchiv Unterengadin (ACEB) und den beiden Projektinitianten Delphine Schmid und Joannes Wetzel begab sich eine stattliche Gruppe von 30 Kalkinteressierten auf eine Wanderung.Im Dorf selbst sind 3 restaurierte Kalköfen zu sehen.

Auf dem Weg hinauf findet man noch Überreste von Kalköfen in Form von weiss gebrannten Kalkstückchen. Für den Bau des Weilers Uina Dadora wurden mindestens 3 Kalköfen gebaut. Heute sind vom kleinen Dorf nur noch zwei Wohnhäuser und Stallungen übrig, der Rest ist Lawinen zum Opfer gefallen. Die Häuser aus Stein, Kalk und Holz wurden 1751 und 1590 erbaut (siehe Maturaarbeit von Sidonia Kleinguti) und gehören zu den äusserst seltenen ursprünglichen Engadiner Wohnhäuser  mit Wirtschaftsteil welche noch in ihrer Originalstruktur erhalten sind. Unterhaltsarbeiten an der Fassade wurde vor einigen Jahren von Johann Tschalèr mit dem von Joannes Wetzel gebranntem Kalk ausgeführt.

Als Abschluss der Wanderung gab es ein Apéro bei der Chalchera Stella, wo alle Fragen zur Kalkbrennerei mit den frisch geschmiedeten Bekanntschaften erörtert werden konnten.

Fotos: Christoph Stahel